CLAUDE GELLÉE (Called LE LORRAIN)

Le pont du bois – Rebekka und Elizer.

Radierung.
10.6 x 17.2 cm (4 ¹/₈ x 6 ³/₄ inches)
ca. 1640-41
Robert-Dumesnil 14/II (von III) ; Blum 33/III (von IV) ; Russel 46/III (von V) ; Mannocci 38/V (von VII)
 


Provenienz

Neville D. Goldsmid (Lugt 1962)
A. H. Hachette (Lugt 132)

Überblick

Prachtvoller, tiefschwarzer Abzug. Vor der späteren Bezeichnung ‚N44.p.6‘ im Unterrand. Prägnant bis in die Details, zugleich fein nuanciert und von schönster Transparenz.
 
Mit 2-3 mm Papierrändchen um die wirkungsvoll tief eingeprägte Plattenkante. In unberührter Frische.
 
 
Die atmosphärisch ungemein dichte Pastorale trägt von jeher den Titel >Le pont du bois<, der sozusagen deskriptiv Bezug nimmt auf das zentrale Motiv der Landschaftskomposition. Die scheinbar zufällig diese lichtdurchflutete Landschaft belebenden Figurengruppen illustrieren jedoch, worauf Roethlisberger im Hinblick auf die Gemäldefassung im Nationalmuseum, Stockholm erstmals hingewiesen hat, die im 24. Kapitel der Genesis geschilderte Episode von Elizers Brautwerbung bei Rebekka für Abrahams Sohn Isaak.
 
Claude Lorrain hat sowohl bei dem für Kardinal Giorio entstandenen Gemälde, wie in der hier vorliegenden Radierung nicht die häufiger in der Malerei dargestellte Szene von Elizer und Rebekka am Brunnen gewählt, sondern die Verabschiedung der beiden nach Kanaan aufbrechenden Reisenden durch Rebekkas Vater Betuel am Fuße der kleinen Holzbrücke im Bildmittelgrund. Es ist deutlich, dass es Claude mehr um die stimmungsvolle Landschaft ging als um die biblische Erzählung. Die Brücke allerdings, die der Radierung ihren Titel gab, ist als Motiv traditionell mit dem Reisen in ein fremdes Land verbunden… (M. Sonnabend)

CLAUDE GELLÉE (Called LE LORRAIN)

Le pont du bois – Rebekka und Elizer.