MELCHIOR LORCK
Der Maulwurf.
Kupferstich. 7,1 x 10,6 cm
Bartsch 5; Harbeck pag. 33-34; Hollstein 18; Fischer 1548,3
Exzellenter Abzug des eminent seltenen Blattes.
Mit dem häufig abgeschnittenen Unterrand. Die Ecken links oben und unten minimal angeschnitten, sonst mit der voll sichtbaren Plattenkante bzw. mit hauchfeinem Rändchen darüber hinaus. Mit vereinzelten blassen Braunfleckchen. Unberührt.
Die ikonographisch singuläre Darstellung eines Maulwurfes entstand 1548, als der erst 21 jährige Künstler auf Wanderschaft in Süddeutschland unterwegs war. Durch den im Unterrand beigefügten lateinischen Vers entschlüsselt sich die Darstellung eines Maulwurfes, der an einem Flußufer vor der Kulisse einer dörflichen Ansiedlung zu Fuße einer im Bau befindlichen Burg liegt, als Sinnbild der Vergeblichkeit menschlichen Tun und Strebens ohne den wahren Glauben:
So schnell Vergessen zu einem sich nährenden Maulwurf kommt, so folgt Deinen Gebeten Vergeblichkeit, Gottloser!
Provenienz
Provenienz: H. S. Theobald (Lugt 1375)
H. G. Gutekunst, Stuttgart, Auktion 68, 1910, Nr. 437
Sotheby’s, London, Auktion 6. Dezember 2001, Nr. 53
Deutsche Privatsammlung